Ausbildungs-Flyer der Linksjugend Rheinland-Pfalz

„Der Wirtschaft geht es gut“ – doch bei uns Azubis kommt wenig davon an. Viele von uns werden im Betrieb als normale Arbeitskräfte eingesetzt, doch für eine viel geringere Vergütung. Die Belastung ist hoch und die Zukunft ungewiss, denn viele Betriebe garantieren keine Übernahme. Wir werden nichts erreichen, wenn wir uns nicht zusammenschließen und gemeinsam kämpfen für:

  • Ausbildungsvergütung von mindestens 1.400 Euro brutto!
  • Garantierte, unbefristete Übernahme!
  • Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden bei vollem Lohn-und Personalausgleich!
  • Verstaatlichung der 150 größten Banken und Konzerne unter Arbeiter*innenkontrolle und –verwaltung!
Gemeinsam für gute Ausbildung, Arbeit und Soziales! Schluss mit Lohndrückerei durch Jugend und Azubis!
Eine gute Ausbildung ist uns alles andere als sicher. Viele Azubis bekommen eine lächerlich geringe Vergütung. In frauendominierten Ausbildungen beträgt die Vergütung sogar 100 € weniger als in männlich dominierten Berufen. Viele Azubis sind auf Nebenjobs angewiesen, um sich nur die Miete leisten zu können. Die ist vielerorts sehr hoch -deutschlandweit fehlen mindestens eine Million Wohnungen. Die Bundesregierung plant laut Koalitionsvertrag eine Mindestausbildungsvergütung –alle Details sind noch offen. Aber bisher sind nur Vergütungen von wenigen hundert Euro in der Diskussion –gemessen nach statistischen Durchnittswerten. Wir brauchen aber eine Ausbildungsvergütung, die zum Leben reicht! Für Miete, Mobilität und Leben! Darum brauchen wir eine Ausbildungsvergütung von mindestens 1.400 € brutto für alle sowie ein darlehensfreies, elternunabhängiges BAB zur Mindestsicherung von 750 € plus Warmmiete! Das entspricht der Armutsgefährdungsgrenze und anderen Warenkorbberechnungen für ein existenzsicherndes Leben.
  • Ausbildungsvergütung von mindestens 1.400 Euro brutto! – Für einen Mindestlohn von mindestens 12€ ohne Ausnahmen!
  • Für einen Mietpreisstopp und volle Ausfinanzierung und Bau von Azubiwohnheimen nach Bedarf! Wohnungsbau in öffentliche Hand
  • Sofortprogramm für den Neubau von Wohnungen!
  • Übernahme von Fahrt-und Materialkosten für Betriebs und Berufsschule
  • Wir fordern die landesweit kostenlose ÖPNV-Nutzung für alle

Ausbildung heißt Lernen!
Die Ausbildung soll auf die vielfältigen Aufgaben im Beruf vorbereiten. Doch bei der hohen Belastung im Arbeitsalltag ist „ein freier Kopf für’s Lernen“ leichter gesagt als getan. Viele Azubis müssen direkt nach der Schule arbeiten oder haben neben Ausbildung und Berufsschule noch einen Job, weil die Vergütung nicht ausreicht. Mehr als ein Drittel aller Azubis leistet regelmäßig Überstunden. KöchInnen zum Beispiel mehr als sieben Stunden die Woche –das ist ein ganzer Tag! Überstunden sind Belastung für die einen und fehlende Arbeits- und Ausbildungsplätze für die anderen. Außerdem müssen viele Azubis auf der Arbeit ausbildungsfremde Tätigkeiten erledigen und werden als „Lückenfüller“ für fehlendes Personal genutzt, statt Tätigkeiten nachzugehen, die zur Ausbildung gehören. Darum brauchen wir:
  • Arbeitsfreie Berufsschultage!
  • Verbot von Überstunden und Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden bei vollem Lohn- und Personalausgleich!
Sie werden immer reicher…

Parallel zu den sozialen Problemen unserer Gesellschaft werden die Reichen immer reicher. Während sie uns nur wenige Euros Ausbildungsvergütung zahlen, streichen die Chefs von Banken und Konzernen dicke Profite ein. Davon, dass es der Wirtschaft angeblich gut geht, spüren wir nichts. Die Mieten und die Preise steigen weiter, die Löhne nicht, Renten und Sozialleistungen werden gekürzt. Wenn wir daran nichts ändern, wird die Spirale sich weiter abwärts drehen. Der Kapitalismus produziert für die Profite einer immer kleiner und reicher werdenden herrschenden Klasse. Auf die Bedürfnisse und die Gesundheit der Massen ist der nicht ausgelegt. Mit diesem System muss Schluss sein! Wir verbinden den Kampf für eine menschenwürdige Ausbildung, Arbeit und Rente im Hier und Jetzt mit einer revolutionären Perspektive. ⁃ Für eine Reichensteuer von 75% auf alle Einkommen ab 1 Million und eine sofortige Vermögensabgabe von 10% ab 1 Million Euro!
Gemeinsam kämpfen!

Oft kommt es vor, dass die Chefs versuchen, uns in Arbeitskämpfen gegeneinander auszuspielen. Manchmal bedeutet das, dass Forderungen der Azubis in den Verhandlungen herunterfallen. Um wirksame Jugendarbeit in den Gewerkschaften zu machen, brauchen wir kämpferische Jugend-Auszubildendenvertretungen (JAVen) und Gewerkschaftsjugenden, die sich mit dem Arbeitgeber anlegen. Gewerkschaftliche Rechte müssen geschützt und ausgeweitet werden. Vor allem im sozialen Bereich sind kirchliche Träger und das kirchliche Arbeitsrecht ein großes Problem. Das kirchliche Arbeitsrecht muss deshalb abgeschafft und alle Träger gleich behandelt werden. Um Kämpfe erfolgreich führen zu können, müssen wir uns über die Bereiche hinaus organisieren. Dazu brauchen wir auch betriebsübergreifend eine Organisierung von Auszubildenden, wie betriebsübergreifende Azubiversammlungen und regelmäßige Treffen der Gewerkschaftsjugenden. Über solche Strukturen können und sollten Auszubildende auch in der Lage sein, sich geeint an politischen Bewegungen zu beteiligen und gegenseitige Solidarität in Streikbewegungen zu organisieren.

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